Das Ende von News – endlich

Vor gut sieben Monaten habe ich das Ende von News heraufbeschworen. Das Ding hat sich jedoch länger gehalten, als ich dachte. Damals waren verschiedene Argumente zu hören, die «News» rechtfertigen sollten. Erwähnt wurden unter anderem die günstigeren Tarife für Kleininserenten (Leser Tino). Zudem könne mit News «ein glaubwürdiges Bollwerk gegen weitere Versuche, Gratiszeitungen zu lancieren» aufrechterhalten werden. Tamedia-Manager Rolf Bollmann sagte damals in einem Interview, er sei der Ansicht, dass zwei Pendlerzeitungen in der Deutschweiz Geld verdienen können. Das scheint sich nun aber doch nicht gerechnet zu haben.

Neben dem Stellenabbau beim Tages-Anzeiger werden jetzt also weitere 20 Mitarbeiter ihre Stelle verlieren. Schade. Ich hoffe doch schwer, dass es für jene Mitarbeiter diesmal ein Wort des Dankes gab. Nicht wie beim Stellenabbau des Tages-Anzeigers (wie im «Schweizer Journalist» zu lesen war). Die Gelegenheit hätte sich ja geboten: Am Weihnachtsessen, welches am Abend der Absetzung stattfand.

Für die Pendler ändert sich indessen nicht viel. SDA-Meldungen können sie auch im 20 Minuten lesen. «News» Ende.

Das Interview zur Absetzung von «News» mit Tamedia-Manager Rolf Bollmann findet sich auf persoenlich.com.

Wann stirbt «News»?

Letzten Montag wurde .ch unter den Teppich gekehrt. In der Deutschweiz bleiben 3 Gratiszeitungen übrig. 20 Minuten, Blick am Abend und «News». Doch wie steht es genau um «News»? Um die Situation zu verstehen blicken wir zurück.

News erschien erstmals am 5. September 2007. Herausgeber ist der Medienriese Tamedia. Dieser Termin kommt nicht von ungefähr. Tamedia hatte ganz bestimmte Absichten. Kurze Zeit später nämlich, am 19. September 2009, erschien «.ch». Ein Zufall? Nein. Denn bereits mitte August tauchten erste Gerüchte über ein neues Gratisblatt im Blätterwald auf. Verantwortlich dafür war Verleger Sacha Wigdorovits, der Herausgeber von «.ch». Sein Ziel: «Eine Qualitätszeitung besser als 20 Minuten und Blick», wie er in einer Pressemitteilung zur Lancierung sagte. Dieses Ziel darf man inzwischen als gescheitert betrachten.

Tamedia hatte nämlich zusammen mit der Berner Zeitung, dem Tages Anzeiger und der Basler Zeitung innert kürzester Zeit selber eine neue Gratiszeitung lanciert: «News». Ihr einziger Zweck war, dem kommenden «.ch» Marktanteile abzujagen und es gar nicht erst zur Konkurrenz werden zu lassen. Das pikante daran: Das Gratisblatt von Tamedia konnte noch vor dem Start von «.ch» lanciert werden.

Heute, eineinhalb Jahre nach dem Start, existiert «.ch» nicht mehr. Damit steht nun aber auch die Pendlerzeitung «News» verloren in der Zeitungslandschaft. Tamedia will und kann sich sicherlich nicht zwei Gratiszeitungen leisten, die sich sogar gegenseitig konkurrenzieren könnten. Es ist klar: Die Gratiszeitung «News» wird in Kürze ebenfalls eingestellt werden. Dies ist die einzig logische Schlussfolgerung.