
Screenshot: bluewin.ch, 21.01.10 um 14.00 Uhr
Verschiedene Onlinemedien vermeldeten gestern Morgen (Mittwoch), dass dicke Flugpassagiere der Gesellschaft Air France-KLM künftig zwei Sitze für einen Flug buchen müssten. Unter den Onlinemedien waren zum Beispiel 20min.ch, tagesanzeiger.ch (respektive Newsnetz), nzz.ch, tagblatt.ch und bluewin.ch. Die Meldung wurde von den Nachrichtenagenturen afp und sda verbreitet und stützte sich auf eine Mitteilung der Gesellschaft selber. Diese stellte sich nachträglich aber als falsch heraus. Richtig ist, dass dicke Fluggäste ihr Geld zurückbekommen, das sie für einen zweiten Sitz bezahlt haben. Bedingung ist, dass der Flug nicht ausgebucht ist. Air France versendete noch am selben Tag eine korrigierte Fassung an die Medien, in der der Sachverhalt richtig gestellt wurde.

Screenshot: 20min.ch, 21.01.10 um 14.05 Uhr
Trotzdem ist der originale, falsche Artikel noch auf mindestens zwei Portalen zu finden. Nämlich auf bluewin.ch und 20min.ch. Wobei bluewin.ch auch eine korrigierte Fassung aufgeschaltet hat. tagesanzeiger.ch hat den originalen Artikel gelöscht, ohne eine korrigierte Fassung einzustellen. Einzig nzz.ch und tagblatt.ch haben eine korrigierte Fassung aufgeschaltet und die ursprünglichen Artikel gelöscht. Schlecht weg kommt 20min.ch. Das Onlineportal hat die falsche Fassung bisher weder gelöscht noch korrigiert. Ganz schwach.
Ins Fäustchen lachen kann sich blick.ch. Keine Meldung – keine Korrektur.
(via benkösblog)
Üble Sache diese 1.-August-Rakete auf 20min.ch. Manuel Pellegrini, Trainer des FCs Real Madrid, wird wohl niemals herausfinden, was die Scheibe seiner Unterkunft am 15. September 2009 wirklich zerborsten hat. Überhaupt wird so mancher Ausländer mit dem Begriff seine Mühe haben. Genau so, wie ich meine Mühe mit den «Pyro-Artikeln» habe. Die Dinger können nicht nur explodieren, man beschriftet sie nämlich auch als «pyrotechnische Artikel».
Dem Autor oder Lektor sei gesagt, dass er doch statt den Eigenkreationen lieber die gültigen Begriffe, wie «Feuerwerkskörper» oder «Feuerwerksrakete», verwenden solle. Laut Google hiesse das ganze auf Spanisch dann «de cohetes de fuegos artificiales». Somit hätte auch Pellegrini die Chance seinen Spielern zu erklären, mit welcher Waffe das Attentat auf sie verübt wurde.

Edgar •

28.09.2009 um 4:00 pm •
20min •
Comments Off on «1.-August-Rakete», «Pyro-Artikel» oder was?
20min und IKEA suchten kürzlich im Rahmen eines Wettbewerbs den witzigsten Spartipp gegen die Krise. Zu gewinnen gab es 5000.- Franken in Form von IKEA-Gutscheinen. Die Teilnehmer konnten Bilder oder Videos ihrer kreativen Einfälle einsenden. Zu der Aufgabe gab es die Ideen gleich dazu:
… Im Regen duschen, um Wasser zu sparen? Oder gar vor dem TV-Geschäft campieren, um fern zu sehen? – Alles kreative Einfälle, um Geld zu sparen und so der schlechten Wirtschaftslage zu trotzen…
Quelle: 20min, 21.08.09
Der laut 20min witzigste Spartipp kommt demnach von Niklaus L. Das Bild:

Quelle: 20min, 28.08.09
Niklaus hat mit minimalstem Aufwand den wirklich beachtlichen Gewinn von 5000.- Franken kassiert. Ab so viel Dreistheit muss man wirklich den Hut ziehen!
Gratulation dem Gewinner. Für mich bleibt nur die Frage: War das Bild von Niklaus die einzige Einsendung?
Es ist schon interessant, wie sich unsere deutsche Sprache entwickelt. Manchmal aber auch besorgniserregend. Gerade die Medien tragen einen wesentlichen Teil zum Erhalt der Sprache bei. Nicht überall wird das so ernst genommen. Besonders häufig trifft man auf Anglizismen. Noch und nöcher. Aber auch andere Wortvergewaltigungen stechen des öfternen in die Nase. Ganz amüsant ist in diesem Zusammenhang das 20 Minuten Lifestylemagazin «friday».
So findet der Leser in der neusten Ausgabe des Magazin zum Beispiel etwas über die «hippste Stadt Schottlands»: Glasgow. Die Stadt wurde aufs gründlichste «ausgecheckt» und kann als lohnender «Trip» empfohlen werden. In Glasgow kann man nämlich «krass abfeiern». Schnell kann es auch passieren, dass man an eine «private Fete» eingeladen wird. Umso besser lässt es sich am anderen Tag im Park «relaxen». Anders in Belgrad, da sind die Leute nicht so «Schickimicki». Da wird der Joghurt noch in der Tasse gegessen. In Oslo hingegen weht ein ganz anderer Wind. Denn «Oslo ist Rock’n’Roll». Und «Osloer sind Wikinger»! In Olso wird nicht etwa gearbeitet, sondern «gerockt» und «geshoppt». Obwohl Oslo «die grünste Stadt Europas» ist, «hat es auch viel Blau».
Neben «stylishen» Hotels und «trashigen» Wandmalereien finden sich noch viele andere «crazy» Entgleisungen im Magazin. Da bleibe ich doch lieber meinem «oldschool slang» treu. Ich bin dann zwar nicht «krass» und «hip» aber wenigstens vesteht man mich.
Die Lektoren von 20Minuten sind vermutlich gerade in der Mittagspause. Sonst hätten sie sicherlich das bemerkt:

Die Eröffnung der Westumfahrung bedeutet einen Quantensprung in der Geschichte der Schweizer Nationalstrassen, wobei es zu skurrilen Ereignissen kam.
Auch beim zehnten Anlauf ergibt die Bildunterschrift keinen Sinn. Man kann sie lesen soviel man will. Was der Autor dieser Nachricht uns sagen will, bleibt ein Rätsel.

Edgar •

24.04.2009 um 1:24 pm •
20min,
Rechtschreibung •
Comments Off on Erst überlegen, dann schreiben

Darf ich vorstellen? Das ist eine Text-Bild-Schere. Sie entsteht, wenn der Text oder eine Überschrift etwas anderes sagt als das Bild dazu. Oder wer sieht hier etwa Geier kreisen?
Text-Bild-Scheren gibt es häufig auch im Fernsehen. Sie sind bei Newssendungen, wie z.B der Tagesschau, anzutreffen. Dann nennt man sie aber Ton-Bild-Scheren. Der Moderator oder die Stimme im Beitrag erzählt etwas anderes als das Bild, das man gerade sieht.
Text-Bild-Scheren und Ton-Bild-Scheren nehmen wir nicht immer als solche wahr. Es ist gut möglich, dass wir sie gar nicht bemerken. Bestimmt wirken sie jedoch unterbewusst. Wir nehmen die Information nicht wirklich wahr oder können sie schlechter behalten, weil das Bild dazu nicht stimmt.
Text-Bild-Scheren können auch in einem Vortrag oder in einer schriftlichen Arbeit vorkommen. Deshalb ist es wichtig, dass man auf einen sinnvollen Gebrauchen von Grafiken und Bildern achtet. Man sollte sich immer die Frage stellen: Was will ich mit diesem Bild aussagen? Stimmen Bild und Text überein, wirkt sich das nämlich positiv aus. Der Leser oder der Zuschauer kann sich die Informationen, die vermittelt werden sollen, besser merken.
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