TeleTop – Hier zerbröselt das Bild des VJ's

Tele_Top

Grafik: ipm.ch

Tele Top sucht neue Mitarbeiter. In einem Onlineinserat werben sie um neue Redaktoren und Videojournalisten für den Lokalfernsehsender. Die Arbeiten der zukünftigen «Journalisten» umfassen Filmen, Schneiden, Nachvertonen, Recherchieren und Interview führen. Was die Bewerber für diesen Job mitbringen müssen:

  • mit Vorteil bereits Medien-Erfahrung
  • in der Region Zürich/Ostschweiz zu Hause und kennen die politischen, wirtschaftlichen, sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Region
  • sprachgewandt und sprechen perfekt Deutsch

Die Zukunft der Lokalfernsehsender sieht sehr düster aus. Zumindest wenn man nach dieser Stellenausschreibung geht. Da rückt doch der Wunsch einiger Verleger nach Bezahlfernsehen in sehr weite Ferne. Leider verfahren auch andere Fernsehsender in dieser Sache nicht professioneller. Das schlägt sich dann natürlich in den Bildern nieder. Und wir zahlen wegen dem dummen Billagsystem sogar noch dafür. Eine Frechheit.

versteckte Kameras – wie weiter?

versteckte_kameraDas Schweizer Fernsehen gibt sich noch nicht ganz geschlagen. Es zieht das Urteil des Bezirksgerichts Zürich im Falle «Meyer-Fürst» «vorsorglich» ans Zürcher Obergericht weiter. Das Bezirksgericht hatte entschieden, dass der Einsatz einer versteckten Kamera gegen das Persönlichkeitsrecht verstösst. Siehe dazu auch mein Kommentar: Urteil gegen SF – Einschnitt in Pressefreiheit. Die Sendung Kassensturz hatte nämlich 2007 über einen Schönheitschirurgen berichtet (zum Video), der ungerechtfertigte Operationen an Patientinnen durchführte. Doch wird das Schweizer Fernsehen Erfolg haben?

Leider ist es nicht das erste Mal, dass die Richter über den Einsatz einer versteckten Kamera urteilen müssen. Bereits im Jahre 2003 hatte der Kassensturz mit Hilfe der umstrittenen Recherchemethode einen dreisten Versicherungsberater überführt. Das Bundesgericht hat damals die Aktion verurteilt und einen Verstoss gegen die Persönlichkeitsrechte festgestellt. Zwischen dem Interesse der Öffentlichkeit und dem Persönlichkeitsschutz hat das Bundesgericht aber nicht abgewogen (Der Medienspiegel hat dieses Urteil übriges im Detail kommentiert). Immerhin haben die Medien auch eine Wächterfunktion! Inzwischen ist dieser Fall beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hängig. Das Urteil steht noch aus.

Nur schon aufgrund der vorhergehenden Praxis der Gerichte wird es für das Schweizer Fernsehen wohl schwierig werden. Hinzu kommt, dass im neueren Fall die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen massiv verletzt wurden. Stimmen wurden nicht nachgesprochen oder verändert und Gesichter nicht verpixelt. Nichts desto trotz muss die versteckte Kamera als letztes Mittel in der investigativen Recherche eingesetzt werden dürfen.

Die Medien sind schliesslich auch dazu da, gröbere Missstände aufzudecken. Und wenn es nicht anders geht, sollen auch Ton- oder Bildaufnahmen als Beweise dienen können. Denn was wiegt mehr: Das Interesse eines Einzelnen, nicht einer Tat überführt zu werden, oder die Wahrheit zugunsten der Öffentlichkeit? Der europäische Gerichtshof wird hier hoffentlich die einzig richtige Entscheidung fällen. Und so dem Zürcher Obergericht sowie dem Bundesgericht für letztere, diesen und zukünftige Fälle den Weg weisen!

3+: Restauranttester mit Verbesserungspotenzial

bumann

Foto: 3plus.ch

Nun hat also auch die Schweiz einen Ableger. Auf 3+ wurde gestern die erste Folge von «Bumann der Restauranttester» ausgestrahlt. Die Sendung wird von der Firma Eyeworks hergestellt. Eyeworks produziert das gleiche Format unter anderem auch in Deutschland (Rach der Restauranttester) und Belgien (Chef in Nood).

Die Schweizer Version kommt allerdings noch mit Kinderkrankheiten daher. So war zum Beispiel in der ersten Folge noch nicht wirklich eine Dramaturgie zu erkennen. Alles wirkt chaotisch und unorganisiert. Bumann meckert mal da, verbessert mal dort. Ein roter Faden war aber nicht erkennbar. Sein deutscher Kollege geht da mit wesentlich mehr Struktur und Feingefühl dahinter. Auch wirkten Bumanns Massnahmen zur Teamförderung etwas überstürzt.

Auch die Qualiät der Bilder liess oft zu wünschen übrig. Es fehlte ein einheitlicher Look. An teils Orten waren die Bilder viel zu warm, dann wieder durchmischt mit Tageslicht und Kunstlicht. Vielleicht setzt man Bumann das nächste Mal besser nicht an ein Fenster. Allgemein wünsche ich mir mehr Details, weniger Totale. Zum Beispiel beim Kochen. Zudem: Auf die ewig gleichen Soundeffekte beim Schnitt können wir verzichten. Das nervt.

Dass ein deutsches Format auch in der Schweiz Erfolg haben kann, hat 3+, bzw. FaroTV, schon mit «Bauer, ledig, sucht» bewiesen. Nach der dritten Staffel kann es nämlich locker mit dem deutschen Original mithalten. Ich bin sicher, dass das auch mit «Bumann, der Restauranttester» klappen wird. Vielleicht nicht heute oder morgen, sondern erst in der zweiten oder dritten Staffel. So ein Format braucht nämlich seine Zeit. Auch wenn die Konzepte schon in anderen Ländern umgesetzt wurden, die Leute dahinter sind immer neu.

Jugendsendung Trash ist online

Seit gestern Freitag ist die Jugendsendung Trash auch online abrufbar. Tags zuvor wurde sie bereits auf dem Regionalfernsehsender Tele Südostschweiz ausgestrahlt. Wie es bei Premieren so ist, lief auch bei Trash nicht alles ohne Pannen ab. Mitten in der Sendung wurden die Zuschauer plötzlich durch einen schwarzen Bildschirm überrascht. 30 Sekunden nur Ton. Peinlich. Ursache war offensichtlich ein Problem bei der Umwandlung der Sendung in ein anderes Format durch Tele Südostschweiz.

Trotzdem freut sich das Team über seine erste Fernsehsendung. Man kann fast von Glück reden, dass es die Sendung überhaupt in die Öffentlichkeit geschafft hat. Im Vorfeld machten der Produktionscrew nämlich ein angedrohtes Sendeverbot und die kurzfristige Streichung einzelner Szenen zu schaffen.

Bildet euch nun selber ein Urteil über Trash, die unterhaltsame neue Fernsehsendung für Jugendliche in  der Südostschweiz:

[flv]http://www.media-blog.ch/mediablog/wp-content/uploads/2009/09/Trash_Vol1.flv[/flv]

Trailer zur Jugendsendung «Trash» – Volume 1

Die neue Jugendsendung «Trash» ist auf Kurs. Nach den intensiven Vorbereitungen im Juli konnten wir im August mit den Dreharbeiten beginnen. Inzwischen ist ein erster Trailer zur ersten Sendung erschienen, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Die ganze Sendung wird am 24. September 2009 ab 18.20 Uhr auf Tele Südostschweiz ausgestrahlt und stündlich wiederholt. Tags darauf wird sie auch im Internet verfügbar sein.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=G1fPskBRnNs[/youtube]

Trash ist ein Fernsehsendung für Jugendliche in den Kantonen Graubünden, Glarus und St. Gallen. Die Sendung wird monatlich auf Tele Südostschweiz ausgestrahlt sowie im Internet aufgeschaltet. Hinter der Sendung stehen Studenten des neuen Studiengangs Multimedia Production an der HTW Chur.

SF lanciert «frischfilm»

Das Schweizer Fernsehen (SF) lanciert über die Redaktion der Sendung «Sternstunden» eine neue Internetplattform für künstlerisch tätige Jungfilmer. Die Plattform basiert auf dem Prinzip des benutzergenerierten Inhalts (UGC). Autoren oder Musiker stellen eigens für die Plattform erstellte Texte oder Musik zur Verfügung, die von den angehenden Filmern in Bildmaterial umgesetzt werden können. Die Filme werden durch den Webseitenbenutzer bewertet. Die besten Filme schaffen es ins Fernsehen und werden in den Sendungen «Sternstunde Philosophie», «Box Office» oder «CH:Filmszene» auf SF1 ausgestrahlt.

An sich eine gute Idee, junge Filmer bei ihrem Treiben zu unterstützen. Doch haben wir wirklich darauf gewartet? Aktuell buhlen auf der Internetplattform von «frischfilm» zwei Wettbewerbe um Teilnehmer und Videos. Die Wettbewerbe wurden am 25. August 2009 lanciert. Noch tummeln sich nur wenige Teilnehmer auf der Plattform. Die ersten Veröffentlichungen überzeugen nicht wirklich. Vor allem die technische Qualität lässt zu wünschen übrig. Über die journalistische Aufbereitung kann man wenig sagen, da es sich bei den Wettbewerben um vorgegebene Storys oder Begriffe handelt.

Die vorgegebenen künstlerischen und philosophischen Themenbereiche sind doch eher was für intellektuelle und anders denkende Zeitgenossen. Doch genau das scheinen die Macher zu wollen. Ich persönlich glaube aber nicht, dass dieses Konzept Erfolg haben wird. Die Plattform wird nur für einen sehr kleinen Teil der Konsumenten von Interesse sein. Dementsprechend niedrig werden wohl auch die Teilnehmerzahlen bleiben.

Urteil gegen SF – Einschnitt in Pressefreiheit

Das Bezirksgericht Zürich hat SF-Chefredaktor Ueli Haldimann und drei weitere Mitarbeiter schuldig gesprochen, weil sie eine versteckte Kamera zwecks Informationsbeschaffung eingesetzt hatten. Konkret ging es um den Schönheitschirurgen Peter Meyer-Fürst. Die Sendung «Kassensturz» hatte im Jahre 2007 mit versteckter Kamera dessen unprofessionellen Behandlungsmethoden aufgedeckt.

Das neuste Urteil über den Einsatz einer versteckten Kamera ist eine absolute Frechheit. Es stellt einen massiven Eingriff in die Pressefreiheit dar. Gerade im investigativen Journalismus ist diese Methode doch ein entscheidendes Mittel, wenn es darum geht einen Täter zu überführen. Wenn alle anderen Stricke reissen, bietet nur noch die versteckte Kamera abhilfe. Diese Möglichkeit soll nun nicht mehr bestehen?

Was hat sich das Gericht bloss bei diesem Urteil gedacht? Sogar der Presserat, der in Sachen Privatsphäre sehr restriktiv entscheidet, hat den Einsatz einer versteckten Kamera im Falle Meyer-Fürst gutgeheissen. Es habe ein überwiegendes Interesse seitens der Öffentlichkeit bestanden. Was ist eigentlich los mit unserer Rechtssprechung? Es scheint als versuchten die Gerichte, dubiose Geschäftspraktiken von Firmen und einzelnen Personen schützen zu wollen. Schliesslich ist es nicht das erste Gerichtsurteil gegen den Einsatz einer versteckten Kamera. Bereits 2007 verurteile das Zürcher Obergericht Journalisten von «Kassensturz» wegen der umstrittenen Informationsbeschaffung. Damals ging es um einen hinterhältigen Versicherungsberater.

Das Gerichtsurteil hat nicht nur auf das Medium Fernsehen einen Einfluss. Genau gesehen ist es nun auch anderen Journalisten verboten, verdeckte Recherchen anzustellen. Beispielsweise Mitarbeitern des Sonntagsblicks, der Weltwoche oder des Beobachters.

Dass der Einsatz von versteckten Kameras (und verdeckten Recherchen allgemein) aber durchaus seine Berechtigung hat, zeigen nicht zuletzt auch die zahl- und erfolgreichen Beiträge im «Stern TV» auf RTL. Dank den offen gelegten Missständen ist es der Öffentlichkeit zunehmends möglich, dubiose Geschäftspraktiken oder Angebote zu erkennen.

Ich bin gespannt, was das Schweizer Fernsehen mit diesem Urteil anfangen wird.

Ominöser Nachrichtensprecher

Zurzeit treibt während den Werbepausen auf zahlreichen Fernsehsendern ein seltsamer Nachrichtensprecher sein Unwesen. Der Nachrichtensprecher schwafelt etwas von einer 368-seitigen Studie aus Schweden, die zeigen soll, wie man der Krise erfolgreich trotzt. Dämmerts schon? Die Auflösung verspricht er für den 10. August.

Die Werbung erinnert fast ein wenig an die Mediamarktwerbung vor einigen Jahren mit dem Slogan “Das muesi grad am Urs verzellä”. Diese hier ist einfach schlechter. Die Aussagen des Nachrichtensprechers haben für mich null Denkanreiz und die Machart ist sehr banal.

Es stimmt mich im Moment nicht gerade glücklich zu sagen, dass diese Werbung in direktem Zusammenhang mit dem Projekt steht, dass mich letzten Monat so viel beschäftigt hat. Dessen Lancierung ist «zufällig» auch auf den 10. August geplant…

Erste Hürden gemeistert

Da will man eben schnell eine neue Jugendsendung lancieren und schon ist klar: die Mühlen mahlen ja tatsächlich ziemlich langsam. Nicht nur in Bern, auch in Chur.

Begonnen hat alles vor einem Jahr. Eine Gruppe von zehn Studenten erarbeitet als Semesterarbeit ein Konzept für eine neue Jugendsendung. Viel Blabla, nichts konkretes. Alles halt wegen der Note. Erst als diese gesetzt ist und der Druck weg ist, erkennen wir die Chance dieses Projekts: Unsere eigene Fernsehsendung. Die Planung rollt an, nun wird es konkret. Erste Drehs finden statt, eine Pilotsendung entsteht. Die Auftraggeber sind begeistert, sie wollen mehr.

Solange kein Geld im Spiel ist, können wir machen was wir wollen. Niemand scheint sich gross Sorgen zu machen. Doch als es auf die Suche nach Sponsoren geht, stürzen sich alle plötzlich wie Geier auf das Projekt. Alle wollen mitreden, müssen ihren Senf dazugeben. Nichts darf unternommen werden, ohne sich vorher mit den “Steakholdern” abzusprechen.

Als Projektleiter bin ich sozusagen das Würstchen im Brot. Der Senf kommt von allen Seiten. Zum Glück habe ich Schulz von Thuns “Miteinander reden, Kommunikation für Führungskräfte” gelesen. Ein bisschen Ketchup dazu und alles läuft wieder wie geschmiert.

In der Tat muss sowas wie eine Taktik entwickeln. Im richtigen Moment durchgreifen oder stur bleiben, dann wieder offensiv nach Lösungen suchen und vielleicht etwas unter die Arme greifen. Dann laufen selbst verstaubte Mühlen wieder rund. Ja Leute, die Jugend arbeitet! Es geht vorwärts.

Switch – Students

Meine Studienkollegen schlüpften für eine Facharbeit für einmal in eine andere Rolle. Als Nachrichtensprecher und Moderatoren nahmen sie Schweizer Fernsehsendungen auf die Schippe. Vor allem das Wetter und die Nachrichten auf «Tele Südostschweiz», die öden Quiz- und Verkaufssendungen auf «3+» und «Viva» sowie «Einsatz in 4 Wänden» mussten dafür herhalten. Ganz nach dem Vorbild «Switch Reloaded» auf dem deutschen Fernsehsender Pro7.

[flv]http://www.media-blog.ch/mediablog/wp-content/uploads/2009/05/switch_students.flv[/flv]

Produktion: Michelle, Pius, Mario, Tamar, Pascal, Iris
Mitwirkende: Marcel, Guglielmo, Carlo, Tanja, Linda