Werbung – Pro7 machts vor

Es ist Samstagabend. Nichts los, ein normaler Abend vor der Glotze. Überall diese Werbung. Wer schaut sich das noch an? Diese Zeiten sind doch längst vorbei. Heute nutzen wir die Werbepausen für andere Dinge. Es ist die einzige Möglichkeit aufs Klo zu gehen, ohne etwas zu verpassen. Einzige Chance auch, sich Nachschub aus der Küche zu besorgen.

Erste Fernsehsender haben sich diesem Problem angenommen. Immerhin gibt es unzählige Firmen, die Werbung schalten und erwarten, dass diese bei den Kunden ankommt. Nun ist es aber nicht so einfach Werbung zu schalten und gleichzeitig den Zuschauer vor dem Bildschirm zu halten. Nebst Product Placement und Sponsoring gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Der Sender Pro7 scheint diese neu für sich entdeckt zu haben. Die Dauerwerbesendung. Damit sind jetzt nicht Mediashop und Co. gemeint, sondern ganz normale Unterhaltungssendungen, die als Dauerwerbesendung deklariert werden.

dsc00744Zum Beispiel die Wok-WM von Stefan Raab auf Pro7: Oben links in der Ecke – kaum lesbar – versteckt sich der Schriftzug “Dauerwerbesendung”. Mit diesem Zusatz erlangt sich Pro7 einen Freipass. In der Sendung dürfen sie so viel Werbung unterbringen wie sie wollen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie lange ein Sponsor im Bild bleibt oder ob die Moderatoren werbende Aussagen von sich geben. Überall – in jeder Einstellung – finden sich Schriftzüge und Logos von Firmen.

Der einzige Hacken: Dauerwerbesendungen auf einem Sender dürfen laut Radio und Fernsehngesetz zusammen mit normalen Werbespots maximal 20 Prozent der täglichen Sendezeit einnehmen.