Wer korrigiert seine Falschmeldungen?

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Screenshot: bluewin.ch, 21.01.10 um 14.00 Uhr

Verschiedene Onlinemedien vermeldeten gestern Morgen (Mittwoch), dass dicke Flugpassagiere der Gesellschaft Air France-KLM künftig zwei Sitze für einen Flug buchen müssten. Unter den Onlinemedien waren zum Beispiel 20min.ch, tagesanzeiger.ch (respektive Newsnetz), nzz.ch, tagblatt.ch und bluewin.ch. Die Meldung wurde von den Nachrichtenagenturen afp und sda verbreitet und stützte sich auf eine Mitteilung der Gesellschaft selber. Diese stellte sich nachträglich aber als falsch heraus. Richtig ist, dass dicke Fluggäste ihr Geld zurückbekommen, das sie für einen zweiten Sitz bezahlt haben. Bedingung ist, dass der Flug nicht ausgebucht ist. Air France versendete noch am selben Tag eine korrigierte Fassung an die Medien, in der der Sachverhalt richtig gestellt wurde.

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Screenshot: 20min.ch, 21.01.10 um 14.05 Uhr

Trotzdem ist der originale, falsche Artikel noch auf mindestens zwei Portalen zu finden. Nämlich auf bluewin.ch und 20min.ch. Wobei bluewin.ch auch eine korrigierte Fassung aufgeschaltet hat. tagesanzeiger.ch hat den originalen Artikel gelöscht, ohne eine korrigierte Fassung einzustellen. Einzig nzz.ch und tagblatt.ch haben eine korrigierte Fassung aufgeschaltet und die ursprünglichen Artikel gelöscht. Schlecht weg kommt 20min.ch. Das Onlineportal hat die falsche Fassung bisher weder gelöscht noch korrigiert. Ganz schwach.

Ins Fäustchen lachen kann sich blick.ch. Keine Meldung – keine Korrektur.

(via benkösblog)

«Generation Praktikum» existiert

Ausschnitt: Inserat 20min

Ausschnitt: Inserat 20min

Newsnetz sucht Praktikanten. Bewerben können sich jene, die zurzeit ein Studium in Journalismus absolvieren oder abgeschlossen haben (Tele Top lässt grüssen). Dieses Beispiel zeigt einmal mehr die gängige Praxis. Bewerber mit abgeschlossenem Studium gelten im Grunde als vollwertige Arbeitskräfte. Doch vielfach werden sie nur als Praktikanten angestellt. Profitieren kann davon vor allem die Unternehmung, die dadurch Lohnkosten spart. Das Beispiel Newsnetz ist kein Einzelfall. Das Problem betrifft Zeitungen, Fernsehen und Radio. Die «Generation Praktikum» existiert eben doch. Gerade in der Medienwelt. Auch wenn das niemand wahrhaben will. Eine Scham!

Dank an Manuel M.